zuhause

Expeditionen in den Alltag

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OPEN SOURCE KITCHEN

VERMEHREN – VERSCHENKEN – VERBREITEN – VERTEILEN – VERKREUZEN – VERZEHREN – VERLIEBEN

Es gibt noch Saatgut der Düsseldorfer Balkontomate Mutter Ey! Ich bringe was zu den beiden hier unten folgenden Veranstaltungen mit oder wendet euch an den Ernährungsrat Düsseldorf ernaehrungsrat-dd ät posteo.de ! bei ät den Kringel einfügen ohne Leerzeichen davor oder dahinter.

Do, 20.04.23 19:00 – 20:00 Saatgutbib-Stammtisch Zentralbibliothek, Konrad-Adenauer-Platz 1 (3. Donnerstag im Monat)

Fr, 24.03.23 um 19:00 Blogsofa: in der Stabü: Anne Mommertz Interview zu Saatgutbib und VEN.

Ich freue mich sehr, euch mitteilen zu können, dass die Düsseldorfer Balkontomate Mutter Ey nun offiziell open source Saatgut ist! Auf der Internetseite von open source seeds könnt ihr bei den Sorten jetzt viele Infos zu Zucht und Merkmalen dieser leckeren, einfach zu ziehenden Tomate lesen, die auf meinem Balkon entstanden ist. Außerdem sind hier die Hintergründe zum Saatgutrecht beschrieben. Für kleine landwirtschaftliche Betriebe hier und auf der ganzen Welt wird die Erzeugung und Entwicklung von eigenem, angepasste Saatgut immer mehr eingeschrenkt durch große Saatgut- und Pestizidkonzerne. Einer hier ganz in der Nähe ansässig.

Ich hatte leider länger keinen Zugang zu dieser meiner Seite – sehr ätzend. Ich werde hoffentlich jetzt wieder etwas fleißiger neue Entwicklungen hier dokumentieren.

Sa, 27.08. von 14:00 – 20:00 und So, 28.08. von 12:00 – 18:00 (Kunstpunkte) open source kitchen in der Katzbachstraße 3, Vorstellung des Projekts und Saatgut Mutter Ey 2022

Diese kleine Tomatensorte ist aus einer Zufallskreuzung 2016 auf meinem Balkon entstanden. Ich habe fünf Jahre lang die Samen der leckersten und stabilsten Pflanzen jedes Jahr ausgesucht und im nächsten Jahr wieder ausgesät. Die Mutter Ey ist eine Tomate von und für Düsseldorfer Balkone!

In diesem Jahr haben mir 20 Menschen auf ihren Balkonen und in ihren Gärten dabei geholfen, die Tomate in größerem Stil zu vermehren, so dass wir die Sorte nun vielen Menschen zur Verfügung stellen können. Es funktioniert wie in einem Kettenbrief: Saatgut bekommst du kostenlos mit der Bitte, aus deinen geernteten Tomaten Samen für die Weiterverbreitung zu bewahren für die Saat im nächsten Jahr, für dich und andere. E-Mail an kultur-vor-der-tuer“ät“posteo.de oder komm zum Saatgutstammtisch Zentralbibliothek Düsseldorf am 3.Donnerstag im Monat.

Mögen Balkone, Terrassen, Bürgersteige und Vorgärten Düsseldorfs und anderswo von den Tomatenpflanzen belebt und verziert werden und ihre Tomaten auf unzähligen Tischen genüsslich verzehrt werden! Und mögen alle, die die Mutter-Ey-Tomate bei sich wachsen lassen, eigene Kernchen sammeln, zum Verwahren, Verschenken und Verbreiten!

Saatgut ist Kulturgut, seit vielen Generationen gepflegt, weiter entwickelt, bewahrt.

Das staunende Pflegen und Wachsen – lassen des Lebendigen, (auch das Vergehen-lassen) machen für mich einen wichtigen Teil von kultureller Größe aus. Dem Lebendigen, nicht dem Toten, Ewigen gilt meine schöpferische Arbeit.

Was langsam wächst, wird wirklich gut!

Auszug aus den Rheinauer Thesen:

PFLANZE UND MENSCH

  1. Die menschliche Existenz hängt unmittelbar von Pflanzen ab. Viele Pflanzen können hingegen sehr gut ohne Menschen existieren.
  2. Das Verhältnis zwischen Pflanzen und Menschen ist kulturell und historisch geprägt und daher, wie alles Kulturelle, für Veränderungen offen.
  3. Pflanzen sind die Grundlage für unsere Ernährung. Insofern ist unsere Kultur von Pflanzen nicht zu trennen. Aus diesem Grund verdienen Pflanzen Achtung.
  4. Für das emotionale Leben der Menschen sind Pflanzen wichtig. Ihr Duft, ihre Schönheit, ihre Hege und Pflege liegen uns am Herzen. Sie prägen unsere Gärten und Landschaften.
  5. Wir müssen diese vielfältige Abhängigkeit und Verbundenheit der Menschen mit der Pflanzenwelt neu begreifen lernen. In Alltag und Kunst hat dies bereits begonnen. Auf naturwissenschaftlicher Ebene ist vieles noch nachzuholen.
  6. Welche Beziehungen wir mit Pflanzen eingehen, hat Bedeutung für unsere eigene Lebensweise. Wie wir mit Pflanzen umgehen, reflektiert unseren Umgang mit anderen Lebewesen und mit uns selbst. Der Wert, den wir Pflanzen zuweisen, hängt mit unserem Selbstentwurf zusammen.

Mit der Saatgut-Initiative Düsseldorf und dem Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt vermehre und verbreite ich „open-source-Seeds“, wozu auch die Düsseldorfer Balkontomate bald zählen wird. Rechte an dieser Tomate anmelden und Anbaugebühren verlangen, beziehungsweise den freien Nachbau verbieten, kann dann niemand. https://www.opensourceseeds.org/ Wir wollen damit unter anderem auf die problematische Entwicklung unserer Saatgut-Kultur aufmerksam machen.

Die Vermehrung und Verbreitung der Düsseldorfer Tomate Mutter Ey ist Teil eines größeren Projekts, der Open-Source-Kitchen. Dazu gehört auch die Saatgut-Bibliothek, jetzt im KAP1 (Zentralbibliothek) ,mit einem monatlichen Treffen zum Austausch über Gärtnern und Saatgutgewinnung an jedem dritten Donnerstag im Monat. Es gibt noch viele weitere Pläne mit vielen Menschen zusammen, die langsam wachsen und sich entfalten.

Gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen


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